Camino Portugues, April 2015
2014 verliess Portugal nach drei Jahren das Rettungschirmprogramm der EU. Der Internationale Währungsfonds hatte das Land 2011 mit 78 Milliarden vor dem Staatsbankrott bewahrt. Portugal verpflichtete sich als Gegenleistung zu einem strengen Sanierungsprogramm. Die Regierung fror Renten und Gehälter ein, strich Investitionen und Arbeitslosengeld zusammen, die Mehrwertsteuer stieg.
Im letzten Jahr verabschiedete das Parlament, trotz heftiger Proteste, erneut einen noch strengeren Sparetat. Die Arbeitslosenquote lag offiziell bei 16 Prozent. Diese Zahl schließt die ins Ausland abgewanderten arbeitslosen Portugiesen, sowie alle Gelegenheitsarbeiter, aus der Statistik aus.
In den vergangenen fünf Jahren floh eine halbe Millionen Menschen in ein anderes Land um Arbeit zu finden. Diese Auswanderungswelle ist nur vergleichbar mit der Massenemigration der 70er Jahre. Anders als damals, als die Menschen vor allem in Frankreich und auch in Deutschland bessere Arbeits- und Lebensbedingungen suchten, sind die Ziele nun zwei frühere Kolonien Portugals- Brasilien und Angola.
Im Frühjahr 2015 wanderte ich mit meinem Freund von Lissabon bis nach Finisterre. 730km, genannt „Camino Portugues“.
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