Worum gehts? PQ UTM 61/24
Oben der Himmel am 9. Dezember.
Der astronomische Winter beginnt am 1. Dezember. Das ist allerdings lediglich für Sternbeobachter, und damit vor allem nachts, interessant. Wer tagsüber frische Luft schnappt, und etwas von der Landschaft sehen will, wird in dieser Jahreszeit des öfteren Schattierungen von Grau erblicken.
Graue Maus, 50 Grauschattierungen=schlechte Literatur, Grabsteine, graue Haut=alt oder Schlimmeres, Tage die vorbei ziehen, trübe Stimmung, Schimmel, kalt, Festplatten.
Die schönen Seiten: Silberner Glanz (Haare oder Autos…), fast weiss, edel, ruhig und dezent, mattes Licht=kein Tamtam, es wirkt beruhigend. Das schlichte Grau bringt die begleitenden Farben zum Strahlen.
Warum ist Asphalt mal hell-, mal dunkelgrau? Frischer Belag ist meistens tiefschwarz. Das liegt am hohen Anteil des Bindemittels Bitumen. Je mehr Autos über die Straße fahren, desto heller wird deren Farbe. Die Reifen tragen den Belag ab und lassen die Zuschlagstoffe (Kies, Sand) durchscheinen.
Bauernwege sind offensichtlich gebeutelte Straßen. Sie werden nur geflickt und dann weiter befahren was das Zeug hält. So wie diese Straße sehen die meisten in der Gegend aus. Radfahrer und Fußgänger sind klar im Nachteil. Die Breite der Bahn zwingt jeden Lebenswilligen beim Anrücken eines Autos auf die Berme!
Mein nächster Abschnitt liegt daher abseits. Gegen den hellgrauen Hintergrund setzen sich Äste und darin verstreute Nester deutlich ab. An deren Bauweise kann man den nistenden Vogeltyp erkennen. Wie geht man zur Identifizierung vor?
Zunächst muss ausgeschlossen werden, dass es sich um Mispeln handelt. Denn dann gilt: Küssen sich zwei unterm Mispelzweig, werden sie ein glückliches Paar. Die Frau darf übrigens den Kuss nicht ablehnen, wenn sie unter dem Zweig steht. Wahrscheinlich eine Regel aus längst vergangenen Zeiten….
Ist es eindeutig ein Nest, dann geben Höhe, Größe und Material Aufschluss über den Bewohner. Den Namen der Nestkategorien nach leben ganze Handwerkergruppen unter den Vögeln. Da gibt es Zimmerer, Meissler, Maurer, Schneider, Korbmacher, Weber und Schaufler. Ein typischer Schneider zB stellt sein Nest durch Zusammennähen der Blätter her. Am geläufigsten sind napfförmige Nester (auf der Skizze im Baum, sie finden sich auch in Büschen und Hecken). Singvögel bevorzugen diese Bauart. Das nach oben offene Nest erlaubt den Tieren bei Gefahr eine schnelle Flucht.
Die platte Form, aus lose zusammengepacktem Material, kann leicht den großen Wasserbrütern, wie Reihern und Schwänen, zugeordnet werden. Wer dagegen eine schlammige Erdmulde findet könnte weiter südlich auf Flamingos gestoßen sein.
Auch die Größe des Nestes spielt bei manchen Arten eine wichtige Rolle. Beutelmeisenweibchen bevorzugen das Männchen welches sein Nest großzügig anlegt. Bei den Webervögeln sind die Herren mit Hang zu komplizierten Techniken klar im Vorteil.
Manche Menschen bringen gern an ihren Hauswänden und Balkonen Brutkästen an um die Tiere zu unterstützen. Die jeweilige Architektur ist dabei vom Geschmack des Hausbesitzers abhängig und nicht unbedingt zweckmäßig ausgerichtet. Ich nehme an, dass dieser Hof, welcher sich im PQ befindet, zahlreichen Spezies ein Zuhause bietet.
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