12 Tage auf den äußeren Hebriden
Mit der Fähre geht es von Ullapool nach Stornoway, dann mit direkter Busverbindung nach Ravenspoint im Süden der Insel Lewis. Lewis ist ein wenig unspektakulär, flach und grün. Es profitiert von geschichtlich interessanten Plätzen wie den Standing Stones (vergleichbar mit Stonehenge), der Museums-Siedlung der Black Houses und einem gut erhaltenen Broch.
Die Golden Road in Harris verläuft von Tarbert bis nach Leverborgh. Zahlreiche Künstler und Galerien haben sich an der Strecke angesiedelt. Zahlreich bedeutet im Masstab der Hebriden etwa acht Galerien verteilt auf 25 km. Durch handbemalte Holzschilder machen sie auf sich aufmerksam.
Der Postman-Trail gehört zu den schönsten Wanderwegen Großbritanniens. Seinen Namen hat der Weg aus der Zeit bevor Rhenigedale eine Zufahrtsstraße bekam. Er verbindet das Örtchen mit Tarbert. Der Postbote wanderte drei Mal pro Woche die Strecke in das Dorf hinein und zurück. Der etwa 7 km lange Weg mäandert entlang der Ruinen der verlassenen Siedlung Garry Lotegar, am Loch Trolamaraig vorbei, dann steigt er in Zick-zack Linien über den Hügelkamm mit Aussicht auf die Shiant Inseln bis er langsam Richtung Tarbert abfällt.
1980 lebten in Rhenigedale nur noch 10 Personen. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit zog es die Menschen in urbanere Gebiete.
Bis heute hat das Dorf seine Einwohnerzahl verdoppelt. An Schultagen kommt ein Bus um die Kinder abzuholen,während in den Ferien bleibt nur der Fußweg bleibt. Wer dann mit dem Bus fahren möchte, muss einen Tag im Voraus buchen. An den Wochenenden ist das Telefon allerdings nicht besetzt.
Das Hostel in Rhenigedale gehört zum Gatliff Trust. Das Prinzip ist einfach- die Tür des Hostels steht jedem offen, es gibt keine Reservierungsmöglichkeit. Bei Ankunft besetzt der Gast ein Bett. Er kann so lange bleiben wie er möchte. Die Übernachtung kostet schlappe 16 Pound (ca 18€) und wird in einer „Box of trust“ hinterlassen, oder dem Herbergsverwalter persönlich übergeben, wenn man ihn/sie zu Gesicht bekommt. In der Küche befinden sich standardmässig Dosen mit Tee, Kaffeepulver und Zucker. Einzige Verpflichtung, die der ehrenwerte Wanderer nachkommen sollte, ist den Ort sauberer zu verlassen, als er ihn vorgefunden hat.
Luskentyre- bei Sonnenschein absolut grandios…ich hatte leider wenig Glück. Der Himmel war verhangen, aber das Wetter kann der enormen Weite und Schönheit der Hebriden nicht viel anhaben. Am Strand wird mit Gummistiefeln, halblangen Hosen und Regenschirm flaniert. Ich habe sogar Badegäste gesehen.
Die Insel Berneray liegt unterhalb von Harris. Die Überfahrt mit der Fähre dauert eine Stunde. Seit 1999 gibt es eine Verbindungstraße nach Nord Uist. Berneray kann in 4 Stunden umwandert werden. Das Gatliff Hostel befindet sich am Ortsende, direkt am Strand. Die B&B´s tragen Namen wie „Seals View“ oder „Ocean Life“. Die Seehunde sonnen sich auf den Felsen in der Bucht, manchmal kommt eine Gruppe Delfine vorbei. Geschichten, in denen Schwimmer direkt Begegnungen mit den Tieren gehabt haben, mehrten sich. Eine Frau berichtete ein Delfin habe sie an ihren Taucherflossen vorwärts geschoben. Nun ja…