Hinter PQ UTM 63/22 (Worum gehts?) verbergen sich Abschnitte aus Hoffe und Esenshamm, voneinander getrennt durch die Bundesstraße 212.
Es ist nebelig. Ich beginne in Hoffe. Laut Karte gibt es einen Weg auf der Weide, parallel zur befahrenen Straße. Diese, dargestellt als helle Linie die im Nirgendwo der Weide beginnt, stellt sich als Düker heraus.
Ab und an flüchtet ein Hase vor mir, die Laster rauschen vorbei. Anregend, wäre es nicht so matschig. Wer sich wundert über die Ödnis muss bedenken, dass ich mich in einem abgesteckten Planquadrat bewege…
Teil zwei meiner Erkundung umfasst den äußersten Rand des 1200 Seelen-Dorfes Esenshamm. Und zwar den Sportbereich. Ich wußte bis dato nicht, dass es dort einen Grillplatz gibt, ähnlich dem am Nordenhamer Strand. Zudem können die, die nicht gern grillen, eine Partie Petanque (kommt Boule sehr nahe) spielen.
Das Wurfspiel stammt aus Frankreich- wer schonmal in Frankreich war kennt die „herumlungernden“ Männergruppen mit Zigarette im Mundwinkel. Petanque ist eine Entschuldigung draussen gemeinsam gemütlich abzuhängen.
Petanque ist ein komplexes Spiel, das es in sich hat. Zwei Mannschaften versuchen eine bestimmte Anzahl von Kugeln so nahe wie möglich an eine vorher ausgeworfene Kugel, die „Sau“, heranzuspielen (legen oder schiessen).
Dabei kommen Erfahrung, Taktik, pure Beobachtung, Einschätzung des Gegners, das Wetter, die Ausrichtung des Teams, die eigenen Tagesform und ähnliches zum Tragen. Oberstes Ziel ist es mit dem Eröffnungswurf die Kugel so nahe wie möglich vor der Sau zum stehen zu bringen. So stört die Kugel die gegnerische Partei am meisten. Es gibt aber Ausnahmen. Profis werfen, nach Möglichkeit, die Kugel hinter die Sau. Und als ganz raffiniert wird es gesehen, wenn der Werfer seine Kugel neben der Sau platziert. Das nennen die Franzosen einen Bastard. Die Gegner müssen nun entscheiden, ob sie angreifen wollen oder nicht.
Ein Grund mehr Esenshamm nicht links liegen zu lassen.
„Ein Leitpfosten (in Österreich Leitpflock, umgangssprachlich auch Begrenzungspfahl oder Straßenbegrenzungspfeiler) ist eine Verkehrseinrichtung, die der Abgrenzung der Fahrbahn und einem besseren Erkennen deren Verlaufs dient.“ Wikipedia
Ich nehme an, dass die Esenshammer aus ihren Festen nach dem gewonnenen Spiel gelernt haben und sicher stellen wollen, dass niemand auf Abwege gerät. Pfosten und Fußballfeld gehören zusammen. Vor Verlassen des Platzes sollte man sich noch die Schuhe abputzen.
Und dann sauber ab nach Hause…
Wer weiter wandern möchte, bitte HIER oder HIER lang.